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Hera – Europas Asteroidenmission

Hera – Europas Asteroidenmission zur planetaren Verteidigung

Künstlerische Darstellung von Hera im Orbit um Dimorphos
Künstlerische Darstellung von Hera im Orbit um Dimorphos Quelle ESA – Science Office unter CC BY-SA 3.0 IGO

Die Gefahr durch Asteroideneinschläge ist gering, doch ein einziger Treffer könnte verheerende Folgen haben. Um auf ein solches Szenario vorbereitet zu sein, arbeitet die Europäische Weltraumorganisation (ESA) intensiv an innovativen Konzepten zur planetaren Verteidigung. Hera ist eine zentrale Mission in diesen Bemühungen, mit der die ESA einen Meilenstein in der Weltraumforschung setzen will.

Was genau ist die Hera-Mission?

Hera ist eine Raumsonde der ESA, die im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit zur planetaren Verteidigung entwickelt wurde. Ihr Ziel ist das Asteroidenpaar Didymos und Dimorphos. Hera soll insbesondere Dimorphos untersuchen, den kleineren Begleiter des Hauptasteroiden Didymos. Hera ist Teil einer größeren Mission: Bereits im Jahr 2022 traf die NASA-Mission DART (Double Asteroid Redirection Test) Dimorphos gezielt, um dessen Umlaufbahn experimentell zu verändern.

Die Aufgabe von Hera besteht nun darin, diese Veränderungen detailliert zu vermessen und somit wertvolle Daten für zukünftige planetare Verteidigungsmaßnahmen zu sammeln. Hera wurde am 7. Oktober 2024 erfolgreich gestartet und befindet sich aktuell auf ihrem Weg zum Asteroidensystem, das sie 2026 erreichen soll.

Aktueller Stand und jüngste Entwicklungen

Nach ihrem Start an Bord einer SpaceX Falcon-9-Rakete verläuft die Reise der Hera-Sonde bislang planmäßig. Im März 2025 absolvierte Hera erfolgreich ein Vorbeiflugmanöver am Mars. Dieses Manöver half der Sonde, wertvollen Treibstoff zu sparen, indem sie die Gravitation des roten Planeten für eine Kurskorrektur nutzte. Während dieses Vorbeiflugs sammelte Hera nebenbei spannende wissenschaftliche Daten über den Marsmond Deimos.

Aktuell befinden sich alle Systeme an Bord der Sonde im ausgezeichneten Zustand. Das Wissenschaftlerteam bei der ESA nutzt die lange Flugzeit, um Hera auf ihre wichtige Aufgabe vorzubereiten, alle Instrumente gründlich zu kalibrieren und detaillierte Planungen für die Ankunft im Asteroidensystem durchzuführen.

Heras technische Ausstattung

Die Hera-Sonde ist mit einer beeindruckenden Auswahl an wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet. Hochauflösende Kameras sollen detaillierte Bilder der Asteroidenoberfläche liefern. Ein Laser-Altimeter erlaubt präzise Messungen der Oberflächenstruktur, während Radargeräte tiefe Einblicke in das Innere des Asteroiden ermöglichen sollen. Diese Instrumente helfen, das Ausmaß des Kraters und die Zusammensetzung des Materials zu untersuchen, das durch den Einschlag der DART-Mission herausgeschleudert wurde.

Darüber hinaus bringt Hera zwei innovative CubeSats namens Juventas und Milani mit, kleine Satelliten von etwa der Größe eines Schuhkartons. Diese Mini-Satelliten sind eigenständige Forschungsplattformen, die noch näher an Dimorphos heranfliegen werden, um detaillierte Nahaufnahmen zu machen. Juventas wird zudem versuchen, direkt auf der Oberfläche des Asteroiden zu landen, um exakte Messungen der Beschaffenheit und Struktur durchzuführen.

Warum ist die Hera-Mission so bedeutend?

Die Daten, die Hera sammelt, sind entscheidend für unser Verständnis davon, wie effektiv kinetische Einschläge (also Einschläge von Raumsonden wie DART) tatsächlich sind, um gefährliche Asteroiden von ihrem Kurs abzubringen. Hera liefert somit entscheidende Informationen, um herauszufinden, ob und wie sich zukünftige Bedrohungen durch Asteroiden abwenden lassen.

Die Ergebnisse der Hera-Mission könnten weltweit großen Einfluss auf zukünftige Verteidigungsstrategien gegen Asteroideneinschläge haben. Indem wir die genaue Wirkung eines solchen Einschlags besser verstehen, können Forscher und Ingenieure in Zukunft effizientere Techniken entwickeln, um die Erde vor potenziell katastrophalen Kollisionen zu schützen.

Langfristige Zukunftspläne

Nach Abschluss der Hera-Mission plant die ESA weitere Schritte in der Weltraumforschung zur planetaren Verteidigung. Der Erfolg von Hera könnte wegweisend sein für zukünftige Missionen zu anderen Asteroiden oder Kometen. Es ist durchaus denkbar, dass in den kommenden Jahrzehnten weitere, noch komplexere Missionen gestartet werden, um unsere Schutzmöglichkeiten gegen potenziell gefährliche Objekte im All ständig zu verbessern.

Fazit: Hera als Meilenstein der ESA

Hera ist eine der wichtigsten und spannendsten aktuellen Missionen der ESA in der Weltraumforschung. Durch ihre einzigartige Kombination aus wissenschaftlichen Experimenten, technologischen Innovationen und internationaler Zusammenarbeit setzt Hera neue Maßstäbe im Bereich der planetaren Verteidigung. Die Mission zeigt eindrucksvoll, wie sehr Weltraumforschung und praktische Sicherheitsinteressen für die Erde miteinander verbunden sein können.

Wir dürfen also gespannt sein, welche Erkenntnisse Hera ab 2026 liefern wird – und wie diese Erkenntnisse dazu beitragen könnten, unseren Heimatplaneten langfristig vor den Gefahren aus dem All zu schützen.

ESA wählt neue Exoplaneten Mission aus

Die ESA (Europäische Weltraumagentur) hat den Sieger der vierten M Klasse Mission für einen Start in 2028 ausgewählt. Gewonnen hat ARIEL was führ „Atmospheric Remote‐sensing Infrared Exoplanet Large‐survey Mission“ steht. Für ARIEL stehen jetzt über 10 Jahre maximal 450 Millionen Euro zu Verfügung. Dahinter verbirgt sich ein Weltraumteleskop mit 1 Meter Durchmesser, welches die Erforschung von über 1000 Exoplaneten weiterführen soll. Für die Entdeckung ist ARIEL jedoch nicht geeignet und so greift man auf die Ergebnisse anderer Missionen zurück. Die meisten Exoplaneten wurden bisher mit dem Kepler Weltraumteleskop der NASA entdeckt. Zukünftig sollen viele Exoplaneten durch das TESS Weltraumteleskop aufgespürt werden, welches noch im April 2018 gestartet werden soll.

Kepler 452b wurde mit dem Kepler Teleskop entdeckt

Kepler 452b Quelle: NASA

Die ESA hofft mit PLATO das 2026 starten soll auf viele Entdeckungen. Da PLATO besonders viele Exoplaneten um besonders helle Sterne entdecken soll hofft die ESA auf viele Planetensyteme die sich besonders leicht Charakterisieren lassen. PLATO ist die dritte Mission in diesem Programm

CHEOPS (CHaracterising ExOPlanets Satellite) wird mit dem selben Messverfahren bereits bereits Ende 2018 beginnen ähnliche Untersuchungen an 500 Planetensystemen durchführen. Dabei ist CHEOPS ein deutlich kleineres Instrument und verfügt nur über einen Spiegeldurchmesser von 32 cm. Dies bedeutet eine geringere Auflösung in den Messdaten und eine größere Einschränkung bei den Potentiell zu Charakterisierenden Planeten.

Die Weltraumteleskope ARIEL und CHEOPS sollen die Athmosphären der Exoplaneten untersuchen. Dabei muss jedes Planetensystem mehrfach beobachtet werden um die Einflüsse Saisonaler und jahreszeitlicher Schwankungen zu Minimieren.

Durch die dabei gewonnen Daten erhofft sich die NASA eine aussagekräftige Statistik zu erhalten. Die wichtigsten Fragen die beantwortet werden sollen sind, ist die Athmosphäre unsere Planeten im Sonnensystem normal oder sind sie abnormal. Außerdem fragt man sich, gibt es einen Zusammenhang zwischen den Stern und den Athmosphären der Exoplaneten?

Die Ziele neuer Raumsonden 2018

Im letzten Jahr flogen keine Sonden von der Erde ins Sonnensystem. Dieses Jahr ist dafür gleich der Start einer ganzen Serie von Raumfahrt Missionen geplant.

Der Mars bekommt zum Beispiel gleich zweimal Besuch.
Zuerst fliegt die Falcon Heavy mit einem Tesla Roadster im Januar. Das Auto soll dann auf eine Bahn gebracht werden die am Mars vorbeifürt. Danach wird das Auto weiter im Sonnensystem herumfliegen und nicht am Mars bleiben.
Als Zweites will auch die NASA zum Mars. Die amerikanische Raumfahrtagentur will allerdings beim Mars nicht nur einmal kurz vorbeischauen, wie SpaceX, sondern mit ihrem Lander Insight landen und 2 Jahre dort forschen. Dabei stehen vordergründig Geologische Wissenschaftliche Themen im Vordergrund. Die Suche nach Leben auf dem Mars soll später mit dem Nachfolger von Curiosity weitergeführt werden. Dieser Rover soll im übernächsten Startfenster 2020 starten.

Zum Mars fliegt wieder die NASA mit Insight

Zum Mars fliegt wieder die NASA

Der Merkur ist noch bei weiten nicht so gut erforscht wie der Planet Mars. Die europäische Raumfahrt Agentur ESA will ihm 2018 zusammen mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA jeweils eine eigene Raumsonde widmen. Diese Mission trägt den Namen BepiColombo. Sie besteht aus zwei Satelliten die mit einer Transferstufe zum Merkur fliegen. Beide Orbiter zusammen tragen 16 Wissenschaftliche Instrumente. Dabei kommen 11 Instrumente aus Europa, vier aus Japan und eins aus Russland. Am Ziel angekommen erreichen beide Satelliten getrennte Umlaufbahn. Auf dem Weg zum Merkur Orbit werden eine ganze Reihe von Swing-by-Manövern augeführt. Dabei holt BepiColombo ein Mal an der Erde, zwei Mal an der Venus und 6 Mal am Merkur Schwung. Nur durch diese Komplexe Reiseroute ist diese Mission mit einem gesammt Gewicht von 4.400 Kg überhaupt möglich. Den Merkur Orbit erreichen die Sonden dann 2025.

Merkur ist der Letzte Planet den die ESA noch nicht besucht hat

Merkur ist der Letzte Planet den die ESA noch nicht besucht hat Quelle:NASA/JPL

Ein weiteres Interessantes Ziel 2018 der NASA sehen wir an jeden sonnigen Tag. Leicht denken wir dass die Sonne kein lohnendes Ziel für eine Raumsonde darstellt, aber es gibt vieles was wir noch nicht Wissen. Eine Frage die geklärt werden soll ist, wieso ist die Korona (Atmosphäre der Sonne) mehrere Millionen Grad heiß, während die Sonnenoberfläche lediglich 5500 Grad heiß ist. Die neue Sonde der NASA wird sich so nah an die Sonne annähren wie noch kein anderes künstliches Objekt vor Ihr. Um so nah an die Sonne zu kommen sind 7 Flybys an der Venus geplant.

Der Mond ist ein Ziel Chinesischer Raumfahrt 2018

Der Mond ist ein Ziel Chinesischer Raumfahrt 2018

China wird 2018 einen weiteren Mondlander starten. Dieser wird auf der Rückseite des Mondes landen. Da hier kein direkter Kontakt möglich ist, wird dieser über einen Satelliten erfolgen. Diese Technologie der Indirekten Kommunikation ist bei den Marslandern und Rovern anderer Nationen bereits Standard, da die Landeeinheiten so viel höhere Datenrate erreichen können und leichter werden. Diese Mission wird voraussichtlich nicht so viele Interessante Ergebnisse über den Mond liefern, ist aber eine Schlüsselmission für die Entwicklung chinesischer Raumfahrttechnik. Die Ergebnisse werden in weitere chinesische Raumfahrtprojekte einfließen.