Rocket Lab ist ein privates Raumfahrtunternehmen aus den USA mit einer Tochtergesellschaft in Neuseeland. Das Unternehmen wurde 2006 vom Neuseeländer Peter Beck gegründet und hat sich auf den kostengünstigen Transport kleiner Satelliten spezialisiert.
Erste Erfolge und Entwicklung der Electron-Rakete
2009 war Rocket Lab das erste private Raumfahrtunternehmen, das den Weltraum von der Südhalbkugel aus erreichte. Dies gelang mit der nur 60 kg schweren suborbitalen Rakete Ātea-1.
2010 erhielt Rocket Lab von der US-Behörde „Operationally Responsive Space Office“ den Auftrag, eine Studie für eine Trägerrakete durchzuführen, die kostengünstig Nanosatelliten in die Umlaufbahn bringen kann. Diese Satelliten sind oft als Cubesats konzipiert.
Basierend auf dieser Studie entwickelte Rocket Lab die Electron-Rakete, die für kleine Nutzlasten bis 300 kg in einen niedrigen Erdorbit (LEO) ausgelegt ist. Sie ist 17 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 1,2 Metern und ein Startgewicht von 12.500 kg.
Kosten und Marktposition
Die Electron gilt als kostengünstige Option für den Start kleiner Satelliten. Ein Start kostet etwa 7,5 Millionen US-Dollar. Obwohl dies günstiger als viele Alternativen ist, sind die Startkosten pro Kilogramm (aktuell rund 25.000 US-Dollar) höher als bei größeren Raketen wie der Falcon 9 von SpaceX. Dennoch bietet Rocket Lab eine schnelle und flexible Startmöglichkeit für Kunden, die keine großen Missionen abwarten wollen.
Wiederverwendbarkeit und Innovation
Um die Kosten weiter zu senken, arbeitet Rocket Lab an der Wiederverwendbarkeit der ersten Stufe der Electron. Dazu werden die Raketenstufen mit Fallschirmen gebremst und entweder per Hubschrauber in der Luft eingefangen oder aus dem Meer geborgen. Erste erfolgreiche Bergungen fanden bereits statt.
Startplätze und Expansion
Rocket Lab betreibt zwei Startanlagen:
- Launch Complex 1 auf der Mahia-Halbinsel in Neuseeland
- Launch Complex 2 auf Wallops Island, Virginia, USA

Mahia launch site quelle: Rocket Lab Ltd.
Diese Standorte bieten eine hohe Startfrequenz und unabhängige Startoptionen für verschiedene Kunden.
Zukunft: Neutron-Rakete und interplanetare Missionen
Neben der Electron entwickelt Rocket Lab die Neutron-Rakete, eine mittelgroße Trägerrakete, die bis zu 13 Tonnen in den LEO bringen soll. Neutron wird teilweise wiederverwendbar sein und ist als Mittelschwere Trägerrakete Konkurrenz zur Falcon 9 von SpaceX und Ariane 6.
Rocket Lab bietet zudem eigene Satellitenplattformen, wie die Photon-Plattform, an. Diese kann für Mond- und interplanetare Missionen genutzt werden. Eine Photon-Mission für die NASA wird den Mond erkunden, und weitere Missionen zum Mars und zur Venus sind geplant.
Fazit
Rocket Lab hat sich als wichtiger Akteur im Bereich der Kleinsatellitenstarts etabliert. Mit der Weiterentwicklung der Electron, der neuen Neutron-Rakete und interplanetaren Missionen bleibt das Unternehmen ein innovativer Player in der Raumfahrtbranche.
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