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Marsrover Curiosity 2000 Sols auf dem Mars

Der Marsrover Curiosity ist jetzt bereits über 2000 Sols (Marstage) auf dem Mars. Ein Marstag dauert 24 Stunden und 37 Minuten. Der Curiosity Rover ist der Rover in der Mars Science Laboratory (MSL) der NASA.

Die erfolgreiche Landung auf dem Mars gelang am 5. August 2012. Dabei wahr die Landung die Komplizierteste in der Geschichte der Forschung auf dem Mars und wahrscheinlich im ganzen Sonnensystem. Dabei wurde alles eingesetzt, was die NASA zum Bremsen einsetzen konnte. Zuerst wurde die Geschwindigkeit mit einem Hitzeschild reduziert. Dabei sank die Geschwindigkeit bis auf die 1,7 fache Schallgeschwindigkeit. Dort wurde dann der Überschallfallschirm betätigt und bremste weiter. Zum Schluss wurde dann noch der Fallschirm abgetrennt und mit Raketentriebwerke auf 0 Km/h abgebremst. Diese Raketentriebwerke sollten aber nicht zu viel Staub aufwirbeln, weil man fürchtete der Curiosity Rover könnte beschädigt werden. Deshalb entwickelte man den sogenannten Skycrane. Dieses System seilte den Rover das letzte Stück ab. Als der Rover dann auf der Marsoberfläche stand wurden die Seile gekappt und der Skycrane flog im 45 Grad Winkel von der Landestelle weg, um nicht auf den Rover zu stürzen, wenn der Treibstoff aufgebraucht ist, oder diesen mit aufgewirbelten Staub zu verschmutzen.

Hier könnt ihr euch die Beindruckende Landung noch einmal anschauen.

Was hat Curiosity in den 2000 Marstagen oder etwa 5,5 Erdjahren alles Erreicht?

Curiosity hat alle seine wissenschaftlichen Hauptziele bereits im ersten Jahr nach der Landung erreicht. Dabei ging es um den Nachweis das der Mars früher Leben beherbergen konnte. Hier wahr die geologische Zusammensetzung der Mineralien im Marsboden entscheidend. Curiosity konnte Mineralien Nachweisen, die sich nur bei längeren Einwirken von Wasser bilden. Zusätzlich fand man eine Stelle, die man für ein Flussbett hält. Auch konnten komplexe Kohlenstoffverbindungen nachgewiesen werden.

Curiosity ist die Erste Mission, die auch die Strahlenbelastung auf dem Mars analysiert. Diese Erkenntnisse sind wichtig für Zukünftige bemannte Raumflüge zum Mars. Die Messungen der Strahlenbelastung, bestätigen das man mit dem Strahlenbudget auskommt, welches die NASA ihren Astronauten maximal zumuten will. Bei einer bemannten Mission kann die Strahlenbelastung aber sicher durch Abschirmung noch weiter reduziert werden.

Die Strahlung während eines Sonnensturms 2017

Die Strahlung während eines Sonnensturms im November 2017 Quelle:NASA/GSFC/JPL-Caltech/Univ. of Colorado/SwRI-Boulder/UC Berkeley

Neben den Wissenschaftlichen gibt es noch technische Ziele. Hier wollte man erstmals Zeigen, dass man einen so schweren Rover erfolgreich Landen kann. Curiosity wiegt immerhin 940 Kg und damit 5 Mal mehr als seine Vorgänger Spirit und Opportunity
zweitens wollte die NASA zeigen, dass die Landung sehr präzise erfolgt. Durch ein kleineres Landegebiet kommen für den Nachfolger dann mehr Landegebiete infrage. Die Landung gelang sehr präzise.
Drittens wollte die NASA Curiosity 20 Km weit fahren. Dieses Ziel wurde erst vor einigen Tagen erreicht. Derzeit stehen 20271 Meter auf dem Tacho vom Curiosity Rover.

Wie geht es Jetzt weiter?
Der Rover hatte bis jetzt eine sehr erfolgreiche Mission auf dem Mars. Auch, wenn man die Hauptziele bereits erreicht hat, kann man mit dem Rover die geologischen Strukturen auf dem Mars noch weiter entschlüsseln und so manche Geheimnisse lüften. Dabei orientiert sich die NASA weiter an die Hauptfragen der Mission und versucht weiter unser Wissen über den Mars beständig zu Erweitern.

NASA prüft Programm für Private Mondlandung

Die US Raumfahrtbehörde NASA prüft derzeit, ob nicht auch private Firmen in den USA Mondlander entwickeln sollen. Dafür wurde eine Informationsanfrage (Request For Information) veröffentlicht. Die NASA überlegt ein Zweistufiges Programm zu starten. In der ersten Stufe sollen unbemannte Mondlander entwickelt werden. Ziel ist es 500 Kg an Fracht sanft auf dem Mond zu landen. Nach Abschluss von Stufe Eins, sollen dann auch Menschen zusammen mit 5000 bis 6000 Kg an Fracht, auf dem Mond Landen können. Der Zeitplan für Stufe Eins sieht 4 bis 7 Jahre vor.

Der Mond wird zum Ziel von Privaten in 2022

Der Mond wird zum Ziel von Privaten

Derzeit ist das Programm noch nicht finanziert, doch 3 Unternehmen beteiligen sich schon an der Planungsphase. Dabei sind Astrobotic Technology, Masten Space Systems und Moon Express. Dies sind alles kleinere Unternehmen ohne Erfahrung aus dem Weltraum. Alle drei haben aber auch schon Lande Hardware auf der Erde getestet.

Dies wäre ein Umbruch in der Strategie der NASA, die bisher vorsah das private Raumfahrtunternehmen den Transport von Gütern und demnächst auch Menschen in den niedrigen Erdorbit, zum Beispiel zur ISS, befördern. Zum Mond und darüber hinaus wollte die NASA bisher selbst die Kontrolle über Raumschiffe und Raketen behalten und entwickelt dafür die SLS Schwerlastrakete, die 47 Tonnen Nutzlast zum Mond befördern kann und die Orion Raumkapsel für längere Flüge. Die Orion Raumkapsel kann jedoch nicht auf dem Mond landen.

So ein privates Projekt könnte also die Lücke im nationalen Raumfahrtprogramm Schließen. Dabei würden die Preise eines kommerziell gebauten Mondlanders deutlich unter den kosten eines staatlichen Produktes Liegen. Dies liegt vor allem an effizienteren Strukturen in den privaten Unternehmen.

ESA wählt neue Exoplaneten Mission aus

Die ESA (Europäische Weltraumagentur) hat den Sieger der vierten M Klasse Mission für einen Start in 2028 ausgewählt. Gewonnen hat ARIEL was führ “Atmospheric Remote‐sensing Infrared Exoplanet Large‐survey Mission” steht. Für ARIEL stehen jetzt über 10 Jahre maximal 450 Millionen Euro zu Verfügung. Dahinter verbirgt sich ein Weltraumteleskop mit 1 Meter Durchmesser, welches die Erforschung von über 1000 Exoplaneten weiterführen soll. Für die Entdeckung ist ARIEL jedoch nicht geeignet und so greift man auf die Ergebnisse anderer Missionen zurück. Die meisten Exoplaneten wurden bisher mit dem Kepler Weltraumteleskop der NASA entdeckt. Zukünftig sollen viele Exoplaneten durch das TESS Weltraumteleskop aufgespürt werden, welches noch im April 2018 gestartet werden soll.

Kepler 452b wurde mit dem Kepler Teleskop entdeckt

Kepler 452b Quelle: NASA

Die ESA hofft mit PLATO das 2026 starten soll auf viele Entdeckungen. Da PLATO besonders viele Exoplaneten um besonders helle Sterne entdecken soll hofft die ESA auf viele Planetensyteme die sich besonders leicht Charakterisieren lassen. PLATO ist die dritte Mission in diesem Programm

CHEOPS (CHaracterising ExOPlanets Satellite) wird mit dem selben Messverfahren bereits bereits Ende 2018 beginnen ähnliche Untersuchungen an 500 Planetensystemen durchführen. Dabei ist CHEOPS ein deutlich kleineres Instrument und verfügt nur über einen Spiegeldurchmesser von 32 cm. Dies bedeutet eine geringere Auflösung in den Messdaten und eine größere Einschränkung bei den Potentiell zu Charakterisierenden Planeten.

Die Weltraumteleskope ARIEL und CHEOPS sollen die Athmosphären der Exoplaneten untersuchen. Dabei muss jedes Planetensystem mehrfach beobachtet werden um die Einflüsse Saisonaler und jahreszeitlicher Schwankungen zu Minimieren.

Durch die dabei gewonnen Daten erhofft sich die NASA eine aussagekräftige Statistik zu erhalten. Die wichtigsten Fragen die beantwortet werden sollen sind, ist die Athmosphäre unsere Planeten im Sonnensystem normal oder sind sie abnormal. Außerdem fragt man sich, gibt es einen Zusammenhang zwischen den Stern und den Athmosphären der Exoplaneten?

New Horizons nächstes Ziel heißt jetzt Ultima Thule

Die New Horizions Raumsonde flog am 14. Juli 2015 an Pluto vorbei. Dabei werden erstmals hochauflösende Bilder von Pluto erstellt. Zuvor erreichte selbst das Hubble Weltraumteleskop nur eine Auflösung von 500 Km pro Pixel.

So kennen wir Pluto heute Quelle: NASA/JPL/NewHorizons

Nach dem Vorbeiflug wurde die erfolgreiche Raumsonde aber nicht abgeschaltet, sondern bekam eine weitere Mission unter dem Namen Kuiper Belt Extended Mission (KEM). Hierbei soll ein Objekt im Kuiper Gürtel bei einem Vorbeiflug näher untersucht werden. Da beim Start der Mission jedoch noch kein geeigneter Kandidat bekannt war, den die Raumsonde mit ihrem beschränktem Treibstoffreserven erreichen konnte, musste erst noch eine Suchaktion gestartet werden.

Was verbirgt sich hinter 2014 MU69? Quelle: NASA/ESA/Hubbelspaceteleskop

Bei der Suchaktion fand man drei Objekte in Reichweite der Raumsonde. Das Objekt (486958) 2014 MU69 wurde schließlich ausgewählt und soll am 1. Januar 2019 passiert werden. Die Unhandliche Bezeichnung des Objekts führte jetzt dazu, das die NASA den Asteroiden “Ultima Thule” nennt. Bei der Passage soll New Horizons Aufnahmen mit hoher Auflösung erzeugen und eventuell vorhandene Monde aufspüren. Auf den Bildern des Hubbel Weltraumteleskop sieht man das 20-40 Km große Objekt nur als einen einzigen Pixel und so weiß man noch fast nichts über das Objekt.

Rocket Lab: It’s Business Time

Rocket Lab bereitet derzeit den Nächsten Start einer Electron Rakete vor. Nachdem der zweite Teststart mit 3 Testsatelliten ein voller Erfolg war, soll jetzt der nächste Start der Erste Flug im regulären Programm werden. Den Namen der Mission “It’s Business Time” gewann in einer Umfrage in der Rocket Lab nach einen Namen der Mission gesucht hatte.

Electron Rakete auf dem Startplatz

Electron Rakete Quelle: Rocket Lab

Auf dieser Mission werden unter anderen 2 Lemur-2 Cubesats für Spire Global gestartet. Dazu werden noch weitere Nutzlasten kommen. Eine vollständige Liste soll jedoch erst in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

Rocket Lab hat zudem angekündigt auf dem 4. Flug unter der NASA Mission ELaNa XIX zahlreiche Nutzlasten zu starten. Dazu gehören ANDESITE, CeREs, CHOMPTT, Da Vinci, ISX, NMTSat , RSat-P, Shields 1, STF 1, CubeSail 1, CubeSail 2, GeoStare, TomSat Eagle Scout, TomSat R3, und SHFT 1.

Derzeit arbeitet man daran, die Startrate deutlich zu steigern. Rocket Lab geht davon aus, das an einem Startplatz in Neuseeland Starts alle zwei Wochen möglich sein werden. Deshalb schaut man sich schon jetzt nach anderen Startplätzen in den USA um und will auch am Cape Canereval auf dem Startplatz 39-C starten, sowie ein Startplatz in Kodiak, Alaska bauen. Startplätze in den USA würden auch die Transportkosten reduzieren, da die Electron Rakete in den USA gebaut wird.

Nachdem Swarm Technologies auf einer Indischen PSLV Rakete eine Nutzlast gestartet hatte, für die FCC keine Lizenz erteilt hatte, hat Rocket Lab noch einmal klargestellt das es bei ihnen kein Start irgendeine Nutzlast ohne Lizenz geben wird. Swarm Technologies hatte auch mit Rocket Lab Starts geplant, jedoch ist durch den Verstoß die Beziehung der Firma zur Behörde belastet und alle Genehmigungen kommen noch einmal auf dem Prüfstand. Es ist fraglich, ob weitere Lizenzen erteilt werden können.

NASA Helikopter Drohne für den Mars

Die NASA will auf dem Flug des neuen Marsrovers 2020 eine unbemannte Flugdrohne mitfliegen lassen. Das Fluggerät soll nur 1,8 Kilogramm wiegen und 2,5 Minuten lang fliegen können. Dies ermöglicht es jeden Tag 300 Meter weite Strecken zurückzulegen, bevor die Akkus mit Solarzellen wieder aufgeladen werden müssen. Regelmäßig wären weitere Flüge möglich. Die aktuellen Marsrover schaffen derzeit maximal eine Fahrtstrecke um die 50 m pro Tag. So könnte die Flugdrohne aus der Luft interessante Objekte für den Rover vorab erkunden.

Drohne auf dem Mars

Künstlerische Darstellung der Flugdrohne auf dem Mars Quelle: NASA/JPL-Caltech

Diese Mission wäre eine Technologiedemonstration und würde der NASA eine völlig neue Möglichkeit geben den Mars zu Erforschen. Derzeit erforscht die NASA den Mars großflächig mit Sonden aus Umlaufbahnen die hunderte Kilometer über der Planeten Oberfläche sind und mit Rovern auf der Planetenoberfläche. Zwischen diesen beiden Bereichen gibt es aber noch eine Lücke und so arbeitet man schon länger an einen Plan diese zu schließen.

Lange Zeit gab es Pläne hierfür Ballonfahrzeuge einzusetzen, doch diese hatten große Nachteile. Einerseits wahren trotz riesiger Ballons, aufgrund der dünnen Marsatmosphäre nur kleine Nutzlasten möglich. Außerdem wäre der Ballon ungesteuert unterwegs und Forschung nicht gezielt möglich.

Trotz dieser Nachteile gab es schon länger Pläne eine Flugdrohne zum Mars zu schicken, doch die NASA beließ es dabei. Jetzt will man es mit einer Drohne, die einem Helikopter ähnelt und sich gezielt steuern lässt erneut Versuchen.

Diese Technologie ist heute für kurze Flugstrecken von wenigen hundert Metern auch auf dem Mars einsetzbar. Noch vor zehn Jahren wahr das nicht möglich, da man auf moderne Akkumulatoren mit hoher Leistung und Energiedichte angewiesen ist. Außerdem mussten erst Rotoren entwickelt werden, die mit den besonderen Anforderungen zurechtkommen, die auf dem Mars Vorherrschen. Hierzu gehört die sehr hohe Drehzahl um den geringen Luftdruck auf dem Mars, der den Druck auf der Erde in 30 km Höhe entspricht, zu kompensieren.

Sollte diese Mission erfolgreich sein wäre der Weg frei für die Entwicklung einer größeren Flugdrohne, die weiter Fliegen kann und mehr Nutzlast tragen kann. Kleinere Einheiten könnten als Begleiter für Rover und Lander zum Standard werden, um Gebiete schneller zu erkunden. Größere Drohnen könnten in Zukunft unwegsames Gelände Erforschen wie das Geologisch hoch interessante Valles Marineris.

Elon Musk, SpaceX und der Mars

Elon Musk hat auf der Technik Konferenz South by Southwest über seine Marspläne gesprochen. Unter anderen waren auch einige neue erstaunliche Fortschritte dabei. Elon Musk erzählte, das SpaceX bereits am ersten Raumschiff für den Marsflug arbeitet.

In der ersten Hälfte des nächsten Jahres soll das Raumschiff erstmals getestet werden. Dabei soll es zunächst kleine Testflüge auf der Erde absolvieren. Diese Testflüge werden zuerst an die Flüge des Grasshoppers erinnern. Mit dem Grasshopper hat SpaceX die Landung ihrer Falcon 9 Erststufen geübt, bis man dazu übergegangen ist die Landung nach Abtrennung der ersten Stufe bei normalen Starts der Falcon 9 zu üben.

Das Raumschiff ist Teil des BFR Systems und hat derzeit noch keinen richtigen Namen. BFR steht für Big Falcon Rocket. Im Jahr 2022 soll erstmals ein derartiges Raumschiff zum Mars fliegen.

Hierfür muss aber erst noch der Booster gebaut werden. Das gesamte BFR System soll mit einem neuen Methantriebwerk namens Raptor angetrieben werden. Dabei werden 31 in der Erststufe und 7 Raptor Triebwerke im Raumschiff eingesetzt, welches die zweite Stufe ist.

Das Raumschiff soll die Fähigkeit besitzen im Erdorbit an einem anderem Raumschiff anzudocken, um dort wieder aufgetankt zu werden. Dadurch kann SpaceX die Nutzlast des Raumschiffes zum Mars deutlich erhöhen. In die Erdumlaufbahn reicht die Nutzlast aber auch aus, um mit einer Frachtversion alle Satelliten zu starten.

BFR soll vollständig wiederverwendbar sein. Dadurch verspricht sich SpaceX deutlich geringere Startkosten als bei aktuellen Großraketen und will langfristig die Falcon 9 und die Falcon Heavy Starts durch die BFR ersetzen.

Hispasat 30W-6 auf Falcon 9 gestartet

Heute morgen hat SpaceX den Satelliten Hispasat 30W-6 auf einer ihrer Falcon 9 Raketen getartet. Die Falcon 9 hob um 6:33 Mitteleuropäischer Zeit am Cape Caneveral in Florida ab. Der Satellit ist über 6090 kg schwer und laut Elon Musk der größte Satellit den sie bisher gestartet haben

Falcon 9 mit Hispasat30W-6

Die 50. Falcon 9 bei ihrem Start mit Hispasat 30W-6 Quelle: John Krause

Der Satellit wurde auf einem elliptischen Orbit mit einer Bahnhöhe zwischen 184 und 22261 km ausgesetzt. Von diesem Transfer Orbit wird er Selbstständig den Geostationären Orbit bei 30° West erreichen. Dort soll der schwerste Satellit von Hispasat Europa, Nordafrika, Nordamerika und Südamerika unter anderem mit Fernsehempfang versorgen.

Dies war der 50. Start einer Falcon 9 Rakete insgesamt. Dabei wird die Rakete erst seit 8 Jahren eingesetzt und die Hälfte der Starts erfolgte in den letzten Zweieinhalb Jahren. SpaceX will die Startrate jedoch noch weiter Steigern und plant für 2018 mit 30 Starts, wobei her auch 3 Starts der Falcon Heavy Rakete zugehören.

Nach dem Start, sollte die erste Stufe eigentlich wieder auf der unbemannten Plattform von SpaceX landen, doch diese konnte wegen eines Sturms im Atlantik nicht eingesetzt werden. Dadurch ging die erste Stufe verloren und stürzte ins Meer.

Dies ist jedoch nicht weiter schlimm, da SpaceX kurz vor der Einführung der Falcon 9 Block 5 steht und die sogenannte Falcon 9 Full Thrust dann nicht mehr eingesetzt werden soll.

Auf der Zweiter Falcon Heavy starten mehrere Satelliten

Als am 6. Februar die erste Falcon Havy startete und SpaceX einen Tesla Roadster ins Sonnensystem beförderte war die Begeisterung groß. Die Falcon Heavy ist weltweit die derzeit mit großem Abstand stärkste Rakete.

Start der Falcon Heavy Rakete in Cape Caneveral

Start der Falcon Heavy Rakete Quelle: SpaceX Twitter

Der Nächste Start der Falcon Heavy unter dem Namen Space Test Program 2 (STP-2) soll im Juni erfolgen. Gebucht wurde die Falcon Heavy von der US Air Force für eine Testmission. Dabei werden 25 Satelliten von US-Behörden, aber auch von einem Private Subcontractor in den Weltraum befördert. Zur Nutzlast gehören unter anderem 6 Wettersatelliten, sowie Lightsail 2 von der Planetary Society.

Die Mission STP-2 ist auch etwas Besonderes, da die Nutzlasten in zwei verschiedenen Erdumlaufbahnen ausgesetzt werden. Zuerst werden die meisten Satelliten in eine etwa 700 km hohe Kreisbahn gebracht. Danach werden weitere Satelliten in einen elliptischen Orbit zwischen 6000 und 12000 km Höhe gebracht. Außerdem wird der zweite Orbit eine andere Bahnneigung gegen den Erdäquator haben als der erste. Dadurch werden mindestens 2 weitere Zündungen der Oberstufe notwendig.

Falcon Havy Booster Landung in Capecaneveral

So sollte es nach diesem Start wieder aussehen. Quelle: SpaceX Twitter

Die Falcon Heavy braucht für diese zwei verschiedene Orbits den Großteil ihrer Leistung. Wenn man die Satelliten nicht mit der Falcon Heavy starten würde, müsste man 2 Raketen einsetzen. Voraussichtlich werden die Booster der Falcon Heavy zum Land zurückfliegen während die Kernstufe auf dem Drohnenschiff landet.

Die Falcon Heavy ist für das US-Militär sehr wichtig. Für große und schwere Satelliten braucht man eine große Rakete in den USA. Die einzige Option bisher, war die Delta IV Havy. Doch der Betreiber, die United Launch Allianz stellte für diese Rakete zuletzt Preise um die 450 Millionen US-Dollar in Rechnung. Da ist die Falcon Heavy 3 bis 4 Mal billiger.

TESS : Entdeckungen Voraus!

TESS ist jetzt in Vandenberg (Kalifornien) angekommen. Hier wird der Satellit auf seinem Start am 16. April auf einer Falcon 9 von SpaceX vorbereitet. TESS ist eine Mission der NASA und wird vom MIT geleitet.

Was macht TESS?

TESS steht für Transiting Exoplanet Survey Satellite. Als Hauptmission soll TESS die erfolgreiche Arbeit vom Weltraumteleskop Kepler fortsetzen und tausende Exoplaneten entdecken. Dabei beobachtet TESS ein Gebiet, welches 10.000 so groß ist wie die Fläche des Vollmondes, oder 16 mal so groß wie beim Kepler Weltraum Teleskop. Dabei werden 4 Teleskope gleichzeitig genutzt.

Kepler 452b wurde mit dem Kepler Teleskop entdeckt

Kepler 452b Quelle: NASA

TESS kann mehr

Neben dem Entdecken von tausenden Exoplaneten, steht jedoch noch mehr auf der Wunschliste der Wissenschaftler. So sollen auch das Explodieren von Sternen in so genannten Supernovae beobachtet werden. Auch eine Kollision von 2 Neutronensternen könnte man mit TESS beobachten. Da das Teleskop etwa 1/18 des gesamten Himmels sieht benötigt man jedoch auch etwas Glück. Bis jetzt haben Wissenschaftler erst ein solches Ereignis mithilfe von Gravitationswellen entdeckt. In Zukunft soll dies jedoch deutlich öfter gelingen, da gerade die Instrumente verbessert werden, was etwa doppelt so viele Entdeckungen erlauben soll.

Die bisher einzige Neutronensternkollision ist Stunden später auch mit optischen Teleskopen entdeckt worden. So ein Ereignis quasi Live zu beobachten könnte einige neue Erkenntnisse über den Kosmos bringen und uns helfen unsere Theorien zu überprüfen.

Wie lange arbeitet TESS

TESS kommt auf einen hohen elliptischen Orbit, welcher in Resonanz von 2/1 zum Mond steht. Diese Erdumlaufbahn ist sehr stabil und ermöglicht es der NASA TESS sehr lange einzusetzen. Wenn es nicht Vorher zu einem technischen Versagen kommt beschränken die Treibstoffreserven die Lebensdauer und diese sind für ungefähr 20 Jahre sehr großzügig ausgelegt. So könnte TESS sehr lange nach Exoplaneten suchen und andere Ereignisse beobachten.